Bereits bis Samstagmorgen 9:30 Uhr mussten 20 Personen seit Freitagnachmittag medizinisch versorgt werden. „Das ist überdurchschnittlich viel für einen ruhigen Tag", erklärte Andrej Hog, Kreisbereitschaftsleiter des DRK-Kreisverbandes Emmendingen. Das Spektrum der Behandlungen reichte von kleineren Verletzungen und Hitzeproblemen bis hin zu schwerwiegenden Fällen wie Knochenbrüchen, die einen Transport in ein Krankenhaus erforderlich machten.
Die Planungen für den Sanitätswachdienst begannen bereits im März. Das Einsatzgebiet umfasste den gesamten Zeltplatz, Wohnmobilstellplätze und reichte bis zum Busshuttlestop angrenzend an den Landkreis Freiburg. Neben stationären Behandlungszelten führten die Helfenden regelmäßige Streifengänge durch, um präventiv helfen zu können. Aufgrund der Erfahrung, dass morgens die meisten Behandlungen anfallen – „wenn die Besucher aufwachen und ihre Blessuren spüren" – werden die Morgenschichten grundsätzlich mit einem Arzt oder einer Ärztin besetzt.
„Wir laufen regelmäßig unsere Runden. So sehen uns die Leute und wir können schnell helfen", erklärte ein Sanitäter. Diese Strategie erwies sich als erfolgreich – so konnte unter anderem einer bewusstlosen Person rechtzeitig geholfen werden.
Am Sonntagnachmittag musste das Festivalgelände und der Zeltplatz aufgrund von Gewitterwarnungen kurzzeitig evakuiert werden. Die Evakuierung verlief vollständig reibungslos und ohne weitere Zwischenfälle. Die Sanitäter:innen des DRK unterstützten dabei die organisierte Räumung der Bereiche und standen für eventuelle Notfälle bereit.
Die Arbeit der Ehrenamtlichen stieß bei den Festivalbesuchern auf große Dankbarkeit. Spontane Hilfeersuchen und positive Reaktionen prägten den Einsatz. „Danke, dass ihr da seid!" und „Danke, dass ihr den Job macht!" waren häufig zu hörende Kommentare, die die Helfenden in ihrer Arbeit bestärkten.
Parallel zum Sanitätswachdienst erhielt das Jugendrotkreuz am Samstag die Möglichkeit, Einblicke in die praktische Arbeit zu gewinnen. Trotz der hohen Temperaturen wurden Lehreinheiten durchgeführt und mit Wasserspielen eine gelungene Verbindung zwischen Ausbildung und Erfrischung geschaffen.
Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen müssen Veranstalter abhängig von der Besucherzahl einen qualifizierten Sanitätswachdienst vorhalten. Die Anzahl der erforderlichen Einsatzkräfte richtet sich dabei nach der erwarteten Teilnehmerzahl der Veranstaltung. Insgesamt wurden dieses Jahr 91 Hilfeleistungen durchgeführt. Prozentual betrachtet auf die Anzahl der Besuchenden, entspricht das den Zahlen vom letzten Jahr. Der Großteil der Behandlungen betraf leichte Blessuren und Verletzungen. Nur etwa ein Dutzend Patienten benötigten eine intensivere oder längere Behandlung. Lediglich ein Patient musste mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert werden.