Nach Jahren der Vorbereitung ist die Umstellung auf Digitalfunk im gesamten Landkreis abgeschlossen. Damit verfügt das DRK Emmendingen nun über eine moderne Kommunikationsinfrastruktur, die vor allem bei komplexen Einsatzlagen Vorteile bietet.
Finanziell steht der Verband jedoch weiter unter Druck. „Inflation, steigende Löhne und wachsende Anforderungen an Einsätze führen zu deutlich höheren Kosten“, erklärte Hanno Hurth, Kreisvorsitzender. Dringend benötigtes Spendenziel ist derzeit ein neues Einsatzfahrzeug für die Rettungshundestaffel, um deren Einsatzbereitschaft langfristig zu sichern.
Ein wichtiger Schritt für die Zukunft ist die Förderzusage des Landes Baden-Württemberg für den geplanten Neubau der Rettungswache in Emmendingen. Der Eigenanteil des Kreisverbands bleibt hoch, doch die neue Wache soll endlich zeitgemäße Arbeits- und Ruhebedingungen bieten. Der Baubeginn ist allerdings erst möglich, wenn die Zukunft der Integrierten Leitstelle abschließend geklärt ist.
Mit dem Ausbau des Hausnotrufs auf mittlerweile über 1.500 Nutzerinnen und Nutzer konnte das DRK ein deutliches Wachstum verzeichnen. Neu eingeführt wurde zudem der Bereich Familienhilfe, in dem bereits 25 Familien betreut werden.
Ein weiteres Highlight war die Vorstellung der über Spendengelder finanzierter „Therapiekatze“, in der Tagespflege, die von Gästen und Mitarbeitenden gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde. Sie kommt insbesondere Menschen mit Demenz zugute, wirkt beruhigend und trägt zu einem emotionalen Ausgleich im Alltag bei.
Ein weiteres Zukunftsthema ist die geplante Einführung eines Konzepts für Testamentspenden. Dieses soll rechtlich und ethisch fundiert umgesetzt werden, um Interessierten eine sichere Möglichkeit zu bieten, die Arbeit des Roten Kreuzes über ihr Leben hinaus zu unterstützen.
Trotz aller strukturellen Veränderungen bleibt das Ehrenamt das Fundament des Kreisverbands. Die Freiwilligen leisteten im vergangenen Jahr über 70.000 Stunden Dienst für die Gemeinschaft. „Ihr Engagement, ihre Zeit und ihre Energie sind das Herzstück unseres Verbandes“, sagte der Kreisvorsitzende in seiner Ansprache.
Im Kreisvorstand gab es einen Wechsel: Lisa Kiesel übernimmt künftig die Funktion der Konventionsbeauftragten und folgt auf Stephan Schonefeld.
Für besondere Verdienste wurde Walter Striegel mit der Verdienstmedaille von Großherzogin Luise von Baden, der höchsten Auszeichnung des Badischen Roten Kreuzes, geehrt. Seit 54 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich, insbesondere im Bevölkerungsschutz, in der Ausbildung und in der Auslandshilfe, wo er zahlreiche Hilfstransporte organisiert und begleitet hat. Gleichzeitig mit seiner Ehrung verabschiedete er sich von seinem Amt als Rotkreuzbeauftragter im Kreisvorstand. Das Amt übernimmt nun Marc Winsheimer.
Weitere Ehrungen erhielten Klaus Dieter Sauer für 15 Jahre Mitgliedschaft im Kreisvorstand und Finanzausschuss sowie Ruth Würstlin, die nach 18 Jahren Tätigkeit ihr Amt im Vorstand niederlegte.
„Der DRK-Kreisverband Emmendingen zählt mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften zu den tragenden Säulen der Daseinsvorsorge im Landkreis. Mit neuen sozialen Angeboten, technischer Modernisierung und geplanter Infrastrukturentwicklung richten wir unseren Blick klar auf die Zukunft“, fasst Alexander Breisacher, Kreisgeschäftsführer, den Abend zusammen.